Jusos Hessen-Nord

Ein Kommentar zu unseren Schulen in Zeiten von Corona

Hat unser Kultusminister aus dem letzten Lockdown gelernt? Die Frage kann genauso lauten, ob ich auf eine meiner letzten Hausaufgabenkontrollen vorbereitet gewesen bin. Die Antwort bleibt: „Nein!“.

Mein letzter Kommentar ist nun ein paar Monate her und es ist doch mal an der Zeit, dass sich Alexander Lorz einer unangekündigten Hausaufgabenkontrolle unterzieht. Fangen wir mal mit einer leichten Frage an:
Hat es der Kultusminister hinbekommen, die Millionen, welche der Bund für die Digitalisierung der Schulen bereitstellt, in einer sinnvollen Art zu nutzen? Mit diesem Geld wäre es möglich, vor allem finanziell benachteiligten Kindern das E-Learning zu ermöglichen, anstatt sie einfach aufs trockene Laufen zu lassen. Mit einer vernünftigen Finanzierung seitens der Landesregierung, welche ja scheinbar genug Geld für einen Schattenhaushalt hat, mit dem so ganz nebenbei erwähnt Urlaub auf dem Bauernhof subventioniert wird, wäre sogar die Anschaffung eines digitalen Endgeräts für alle Schüler*innen möglich gewesen. Aber wie uns Schwarz-Grün immer gerne wissen lässt, sind Kinder erst zu etwas zu gebrauchen, wenn die Eltern alles selbst finanzieren und sie nicht zu kritisch sind.
Die Antwort, auf die oben gestellte Frage, lautet: Nein, hat er nicht!

Nächste Frage, vielleicht hat er ja jetzt eine richtige Antwort:
Wurden die Schulen mit ihren Problemen die gesamte Zeit über betreut und wurde gegebenenfalls mit kompetenter Sachkraft tatenkräftig unterstützt? Leider muss ich euch enttäuschen, auch hier muss ich die Frage leider verneinen. Viele Schulen mussten sich in kürzester Zeit selbst helfen. Einheitliches Vorgehen? Fehlanzeige! Wieder einmal muss man sich doch die Fragen stellen, wozu ein Kultusminister überhaupt dieses Amt innehat, wenn doch die Stelle genauso vakant sein könnte. Das Resultat aus über 8 Monaten Corona wäre vermutlich nicht schlechter gewesen, so hätten doch zumindest kompetente Mitarbeiter*innen aus den staatlichen Schulämtern mehr geleistet als unser Kultusminister. Daher auch nochmal ein großes Lob an ebenjene, welche durch die nicht vorhandene Hilfe sich selbst untereinander unterstützt haben! Euch ist es zu verdanken, dass Schüler*innen überhaupt noch etwas in der Schule vermittelt bekommen.

Kommen wir zur letzten Frage, bevor wir ein kleines Resümee ziehen:

Ist es abzusehen, ob unser Kultusminister für einen möglichen zweiten Lockdown gewappnet sein könnte? So sehr wie ich es mir für alle wünschen würde, die nächstes Jahr rund um Ostern ihre Prüfungen haben, sei es Haupt- oder Realschule, Fachabitur oder Abitur oder im Ausbildungsbetrieb oder dem Studium: Wirklich dran glauben, kann ich nicht. Denn so unmotiviert, wie es viele Schüler*innen meist kurz vor Weihnachten sind, so zeigt unser Kultusminister eine ganzjährige Gelassenheit, wenn es um die Zukunft vieler junger Menschen geht. Ich fordere den Kultusminister dazu auf, endlich seine Arbeit zu machen und nicht auf andere Bundesländer zu schauen und wie ein kleines Kind zu brüllen: „Das will ich auch haben!“. So macht man keine Politik und so macht man vor allem nicht den Job als Kultusminister.

Kurzes Resümee:
Es muss sich endlich etwas in unserem Schulsystem ändern, denn die Corona-Krise hat uns gezeigt, an welchen Punkten starke Schwächen existieren. Diese gerade jetzt zu erkennen und auszubessern sollte in unser aller Interesse stehen, denn ohne Bildung ist die Zukunft nicht zu retten und gerade die sollte uns jungen Menschen sehr am Herzen liegen.