Juso-geführter AStA organisiert Führung über den „Weg der Erinnerung“ in Kassel
Kassel: Anlässlich des 72. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und damit dem Ende des Zweiten Weltkrieges initiieren die nordhessischen Jusos eine Gedenkveranstaltung an die Verbrechen der Nationalsozialist*innen, die am 8. Mai auf dem Campus Holländischer Platz in Kassel stattfindet.
„Der 8. Mai markiert die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands und damit die Befreiung tausender Menschen aus den Konzentrationslagern und deutscher Kriegsgefangenschaft. Auschwitz hat gezeigt, wozu Menschen fähig sind. Als Jusos engagieren wir uns deshalb in verschiedenen Bündnissen und Gremien gegen Faschismus und rechte Ideologien und gegen eine Umdeutung der deutschen Geschichte, wie sie Teile der AfD und andere rechte Akteur*innen fordern“, führt Lara Kannappel, die Vorsitzende der nordhessischen Jusos und Fraktionssprecherin der Jusos im Studierendenparlament in Kassel, aus.
Auf Initiative der Juso-Fraktion im Studierendenparlament der Universität Kassel beschloss das Parlament den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) mit einer Veranstaltung am Weg der Erinnerung zu beauftragen und kritisierte den thüringischen Landesvorsitzenden der AfD Björn Höcke, der das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin bei einer Rede in Dresden verhöhnte. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit mit Ausnahme des Parlamentariers der Jungen Alternative angenommen.
Der Juso-geführte AStA veranstaltet im Sommer 2017 mehrere Führungen über den Weg der Erinnerung, der an die Verantwortung der Wissenschaft und die Verbrechen der Nationalsozialist*innen erinnert, die mit dem heutigen Universitätsstandort zusammenhängen. Der Campus Holländischer Platz befindet sich auf dem ehemaligen Henschel-Gelände, auf dem während des Zweiten Weltkriegs tausende Zwangsarbeiter*innen eingesetzt wurden, um die Kriegsproduktion aufrecht zu erhalten.
Schon auf der Bezirkskonferenz der nordhessischen Jusos beschlossen diese die Resolution „Kein Vergessen – Für eine emanzipatorische Erinnerungspolitik“, in der sie sich selbst für mehr politische Bildungsarbeit und die Durchführung einer Gedenkstättenfahrt verpflichteten. Die Resolution wurde auf der jährlich stattfindenden Konferenz, an der Nachwuchspolitiker*innen der SPD aus ganz Nordhessen teilnahmen, einstimmig beschlossen.
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